Driving Mobility GmbH & Co. KG lässt Organisation des GTC Race 2025 vorerst ruhen. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen erschweren die Planungssicherheit.
Am vergangenen Wochenende hatten 13 Teams ihre Teilnehmer für den fünften und sechsten DMV GTC-Wertungslauf 2019 gemeldet – insgesamt waren es 23 Nennungen. Die Rennen wurden im Rahmenprogramm des X-BOW-BATTLE am Red Bull Ring in der österreichischen Steiermark ausgetragen. Wie schon in Hockenheim Mitte April siegten die Routiniers Uwe Alzen und Kenneth Heyer.
Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen war es ein leichtes Rennwochenende – was nicht heißt, dass Rennlady Evi Eizenhammer und ihre männlichen Mitstreiter nicht hart um Podestplätze und Positionen gekämpft hätten. Doch bei rund 20 Grad Celsius, meist blauem Himmel, einem vom Zeitplan her lockeren Freitag und keinen nennenswerten Un- oder Ausfällen herrschte eine besonders entspannte Atmosphäre, da waren sich Fahrer wie Veranstalter einig.
„Es war ein absolut fantastisches Wochenende. Wetter, Kulisse, Rennen – alles hat gestimmt. Angefangen von Veranstalter KTM um Georg Silbermayer und Manfred Wolf bis hin zu unseren Teams … Wer überlegt, ob er nicht mal bei uns fahren soll, der muss sich auf jeden Fall mit unseren zufriedenen Fahrern unterhalten. Uns ist wichtig, dass wir bodenständig bleiben und Teams wie Fahrer gleichermaßen bei uns glücklich sind. Das haben wir bei ‚unserer Serie‘ einmal mehr geschafft“, so das Resumee von Serienchef Ralph Monschauer.
Kenneth Heyer, Sieger des sechsten Wertungslaufs, brachte es im Anschluss bei Facebook in seinen eigenen Worten auf den Punkt: „Lieben Dank für eine weitere gelungene Veranstaltung. Gemeinsames Grillen von bis zu fünf Teams ist heutzutage eher selten.“ Auch Christian Schütz von Schütz Motorsport meldete sich zu Wort: „Die Stimmung war super und das familiäre Fahrerlager macht wirklich Freude, so macht Motorsport Spaß, bitte weiter so!“
Auf ein ganz besonderes Fahrzeug mussten die Fans an Strecke und Bildschirmen – die Veranstaltung wurde auch in Österreich live von Motorsportjournalist Carsten Krome moderiert – jedoch verzichten: „Das Zebra lahmt!“ – Markus Alber vermeldete bereits beim freitäglichen Freien Fahren einen Getriebeschaden bei seiner schwarzweiß-gestreiften Corvette und trat unverrichteter Dinge den Heimweg ins Schwabenland an.
Qualifying und Rennen 1
Der Rennsamstag statt diesmal ganz im Zeichen des DMV GTC, denn das normalerweise freitags stattfindende Qualifying zum ersten Durchgang fand am frühen Samstag statt. Pünktlich um 9 Uhr gingen die Fahrzeuge ins erste Qualifying auf dem österreichischen Red Bull Ring. Dreißig Minuten später gab es einen Bestwert von 1:29.133 Minuten – der bereits am Vortag im DUNLOP 60 siegreiche Wolfgang Triller (Mercedes-AMG GT3) holte sich für das erste Rennen die Pole-Position. Auf ihn folgten zwei Audi R8 LMS GT3: Uwe Alzen mit rund vier Hundertstel Sekunden Abstand sowie Simon Reicher von Yaco Racing. Der junge Österreicher war exakt drei Zehntelsekunden langsamer als der Führende.
Mario Plachutta im von Lechner Racing betreuten Mercedes-AMG GT3 brachte seine schnellste Runde von 1:29,937 Minuten den vierten Startplatz ein. Mario Hirsch, in einem weiteren Sternenkrieger unter den Fittichen der équipe vitesse unterwegs, ging dank einer Zeit von 1:30,331 Minuten auf Position fünf in den Wettkampf. Auf den Rängen sechs bis acht zeigt sich die Markenvielfalt ‚unserer Serie‘: Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3, 1:30.463 Minuten), Alois Rieder (Porsche 997 GT3 R, 1:31.722 Minuten) und Lars Pergande (BMW Z4 GT3, 1:32.349 Minuten) waren hinter- bzw. nebeneinander in der Startaufstellung zu finden. Alle drei in der Klasse 2 der GT3-Vorgängermodelle unterwegs.
Die Top-Ten komplettierten zwei weitere ältere Audi R8 LMS ultra von HCB-Rutronik Racing mit Andy Prinz in der knallgelben Startnummer 4 und Jay Boyd im ‚Stars and Stripes‘-Wagen #30. Der Ingolstädter Konzern baute die GT3-Fahrzeuge mit der Zusatzbezeichnung ‚ultra‘ in den Jahren 2012 bis 2015.
Der Sieger des fünften DMV GTC-Meisterschaftslaufs im Rahmen hieß dann erneut Uwe Alzen. Der Betzdorfer Profi brannte außerdem die schnellste Rennrunde in den Asphalt des Kurses im Zeichen des roten Bullen.
„Es war mega, ein ganz, ganz tolles Rennen“, freute sich Alzen nach Zieleinlauf. „Alles lief super fair, wir fuhren am Limit aber es hat alles funktioniert, keiner hat einen Kratzer im Lack. Ich hab gepusht bist zum Schluss, das musste sein, denn Wolfgang Triller hat sich keinen Fehler erlaubt!“, ergänzte Alzen.
Triller, der von Pole gestartet war und am Red Bull Ring jeden Zentimeter kennt, verlor das Duell nach der Startphase gegen Alzen, konnte die Führung nicht zurückerobern und durfte den Pokal des Zweitplatzierten für sich und sein Team Race-Art-Motorsport von Ludwig "Lucky" Zechetmayr entgegennehmen. Betreut wird der Mercedes-AMG GT3 von der équipe vitesse, die gleich doppelten Grund zur Freude hatte: Auch Mario Hirsch hat seinen Wagen bei Familie Herbst im Service – der Bayer kam im Rennen auf dem dritten Rang ins Ziel.
Wie es sich für ein Rennen am Red Bull Ring gehört, belegen gleich drei weitere Österreicher die Plätze vier, fünf und sieben: Simon Reicher (Audi R8 LMS GT3), Mario Plachutta aus Wien (Mercedes-AMG GT3) und Alois Rieder aus dem Zillertal (Porsche 997 GT3 R). Dazwischen hat sich lediglich der Hesse Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3) geschoben, der mit dem sechsten Gesamtrang auch siegreich in Klasse 2 war. Lars Pergande folgt auf Platz acht, der Mann aus Rösrath bei Köln steuerte den schwarzen ‚Zetti‘, einen BMW Z4 GT3.
Das gesamte Audi-Team HCB-Rutronik Racing findet sich auf den Rängen neun bis zwölf, und zwar in der Reihenfolge Andy Prinz, Tommy Tulpe, Evi Eizenhammer und Jay Boyd. Tulpe rollte zuvor das Feld von hinten auf: gesundheitsbedingt hatte er auf die Teilnahme am Qualifying verzichtet und musste aus der Boxengasse nachstarten.
Auch Christoph Dupré und sein Fahrernachwuchs, der 18-jährige Jacob Erlbacher, sahen die Zielflagge, nachdem das Team aus dem Saarland bis tief in die Nacht hinein gearbeitet hatte, um die beiden am Vortag havarierten Porsche 991 GT3 Cup wieder flott zu machen. Für Dupré sprang der Sieg in Klasse 3 heraus. Erlbacher kam auf Platz 15 ins Ziel und sagte im Anschluss: „Der Start lief für mich nicht optimal, aber es war ein schönes Rennen und ich habe wieder viel dazugelernt.“
Ein schönes Rennen heißt für die Teilnehmer auch immer ein Rennen ohne Unfälle oder Defekte. Dies zeichnete den fünften Wertungslauf mit Sicherheit aus. Lediglich in der Schlussrunde sah man den VW Golf GTI TCR von Frank Schumm auf dem Grasstreifen stehen. Kein schlimmerer Grund als ein leerer Tank war die Ursache – Schumm konnte sich dennoch über einen Pokal für den zweiten Platz in Klasse 5 hinter dem siegreichen Jean-Luc Weidt (Audi R8 LMS GT4) freuen.
Qualifying und Rennen 2
Die ersten beiden Reihen in der Startaufstellung des späten Nachmittags setzten sich aus zwei Mercedes-AMG GT3, einem Audi R8 LMS GT3 und dem diesmal einzigen Aston Martin Vantage GT3 zusammen. Ihre Fahrer: Kenneth Heyer, Simon Reicher, Mario Hirsch und Timo Scheibner. Ihr Abstand: Keine 1,5 Sekunden lagen zwischen Heyer im Klasse-1-Fahrzeug von Race-Art-Motorsport und Scheibner, dem schnellsten Mann aus Klasse 2, in die sich die GT3-Vorgängermodelle einsortieren.
Mario Plachutta (Mercedes-AMG GT3), Dietmar Haggenmüller (Audi R8 LMS GT3) und Alois Rieder (Porsche 997 GT3 R) folgten. Weiterhin bildeten Tommy Tulpe (HCB-Rutronik Audi R8 LMS GT3), Lars Pergande (BMW Z4 GT3 - Vita4One Racing) und Andy Prinz, ebenfalls vom HCB-Rutronik Racing-Team die ersten zehn des Starterfeldes. Die derzeit einzige Rennfahrerin der Serie, Evi Eizenhammer, startete von Rang 12, wie immer in ihrem weißen HCB-Rutronik Audi R8 LMS GT3.
Kenneth Heyer siegte im zweiten DMV GTC Lauf am Spielberg vor Mario Hirsch. Die beiden Mercedes-AMG GT3-Fahrer kommen zwar nicht aus dem gleichen Rennstall, teilen sich aber mit der équipe vitesse aus Ingelheim bei Mainz ein Einsatzteam, das an diesem Wochenende wieder Bestleistung gezeigt hat.
Ab 16:50 Uhr nahm das Starterfeld des DMV GTC die Hatz über den Red Bull Ring für das zweite Rennen des Tages erneut in Angriff. Ein Sprint über 30 Minuten, das sind 20 Rennrunden für die führenden Wagen auf dem 4,318 Kilometer langen Kurs mit sechs Rechts- und zwei Linkskurven. Am Nachmittag waren Wolken über dem Spielberg aufgezogen und es regnete kurz, die mittlerweile regennasse Strecke trocknete bei Einzug in die Startaufstellung jedoch schon wieder ab, sodass die meisten Fahrzeuge Slicks aufgezogen hatten.
Den Zuschauern vor Ort und beim Livestream bot sich eine spannende erste Runde, in der Kenneth Heyer seine Position gegen Mario Plachutta von Lechner Racing verteidigte. Dieser zog nach dem Start an Simon Reicher, Mario Hirsch und auch an Timo Scheibner vorbei und zeigte sich – vergeblich – angriffslustig. Vier Runden vor Ablauf der Zeit war der Wiener Rennfahrer im Mercedes mit der Startnummer 69 auf Rang vier zurückgefallen; einen erneuten Angriff von Plachutta auf Hirsch konnte Simon Reicher (Yaco Racing) im carbonfarbenen Audi R8 LMS GT3 für sich nutzen und sicherte sich so den dritten Gesamtplatz beim Heimspiel. Mario Plachutta musste sich am Ende mit Rang vier begnügen. Diesen rundenlangen Kampf sollte man sich im Livestream im DMV GTC-Kanal auf YouTube auf jedenfall noch einmal anschauen!
Mario Hirsch, der Zweitplatzierte, berichtete nach der Siegerehrung: „Ich kam lange nicht an meinem Namensvetter vorbei, aber in der Überrundungsphase hatte ich dann Glück, weil Plachutta nach Start-Ziel schlecht rausgekommen ist.“ Auch Simon Reicher zeigte sich im Interview gut gelaunt: „Ärgerlich, dass ich zur Rennmitte meinen Platz an Mario Hirsch abgeben musste, aber ich habe es ihm nicht leicht gemacht“, lachte der 19-Jährige.
Weitere Rennaction bot auch Dietmar Haggenmüller, der in Runde sieben ganz im Stile seines Lehrmeisters Uwe Alzen an Lars Pergande im BMW Z4 GT3 vorbeizog. Der Allgäuer beendete das Rennen in seinem Audi R8 LMS GT3 an achter Position hinter Tommy Tulpe im baugleichen Fahrzeug von HCB-Rutronik Racing. Auf den Plätzen fünf und sechs fuhren Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3) und Alois Rieder (Porsche 997 GT3 R) über die Ziellinie. Scheibner sicherte sich damit erneut den Sieg in Klasse 2. Auch Jean-Luc Weidt (Audi R8 LMS GT4) gewann wieder die Klasse 5.
Christoph Dupré und Juniorfahrer Jacob Erlbacher, beide auf Porsche 991 GT3 Cup unterwegs, kabbelten sich in den letzten Rennrunden noch um den Sieg in Klasse 3. Der Punkt ging an den erfahrenen Teamchef Dupré in der Startnummer 1, verschaffte dem Achtzehnjährigen jedoch kurzzeitig seine erste Erfahrung als Klassenbester. "Das war ganz ganz schwierig", so Christoph Dupré. "Jacob hat das hervorragend gemacht und ich musste alle Erfahrung ausspielen. Ich bin stolz auf ihn. Innerhalb von kurzer Zeit hat er sehr viel dazugelernt."
In der Meisterschaft führt nun das Duo Dietmar Haggenmüller/Uwe Alzen im Mercedes-AMG GT3. Auf Platz zwei der Porsche 991 GT3 Cup von Christoph Dupré vor Timo Scheibner im Aston Martin.
Nächster Stopp des DMV GTC: 14./15. Juni 2019, beim Schaeffler Paravan Race Weekend am Nürburgring.
(Text: Sylvia Pietzko - dmv-gtc.de)
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