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Space Drive-Pilot Tim Heinemann konnte mit dem #31 Mercedes-AMG GT3 von SpaceDrive Racing zwei Meistertitel im Rahmen des GTC Race gewinnen und die Ingenieure von Schaeffler Paravan Technologie viele wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Steer-by-Wire Systems. Die Entwicklung im Umfeld der extremen Bedingungen des Rennsports hat sich bewährt und legt damit eine wichtige Grundlage für einen hohen Sicherheitsstandard für das zukünftige autonome Fahren.
Beim Saisonfinale des GTC Race auf dem Hockenheimring am vergangenen Wochenende ging es knapp zu. Letztendlich setzte sich Tim Heinemann in seiner ersten GT3-Saison auf dem #31 Mercedes-AMG GT3, der wie alle Entwicklungsträger ganz ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenksäule auskommt und mit der Space Drive Technologie der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG ausgestattet ist, in den Wertungen des Goodyear 60 und der GT3-Wertung des GT Cup Sprints souverän durch. Verstärkung erhielt Tim Heinemann an Finalwochenende von Patrick Assenheimer.
Insgesamt war das Space Drive Team an diesem Wochenende mit fünf Space Drive Technologieträgern mit ganz unterschiedlichen Fahrzeugkonzepten und acht Entwicklungsfahrern am Start. Darunter der #99 Audi R8 LMS GT3, an diesem Wochenende von Space Drive-Pionier Markus Winkelhock und Christer Jöns pilotiert, der in dieser Saison bereits im dritten Jahr vom Team Phoenix-Racing betreut wurde. Als weitere Fahrzeuge mit Mittelmotorkonzept kamen der Porsche Cayman 718 GT4 #22 mit Finn Zulauf, eingesetzt von W&S Motorsport, sowie der McLaren GT4 570S von Dörr Motorsport mit Ben Dörr und Nico Hantke zum Einsatz sowie der Porsche 911 GT3 R mit dem Heckmotorkonzept, betreut von Team75 Motorsport und pilotiert von Kim Berwanger.
Der Einsatz unterschiedlicher Fahrzeugkonzepte, angefangen beim Frontmotor des Mercedes-AMG GT3, ist ein wichtiger Bestandteil des Entwicklungsprogramms des Space Drive Teams. „Wir konnten in den Rennen sehr wichtige Erkenntnisse gewinnen. Durch unser Racing-Engagement beispielsweise im GTC Race oder auch in der DTM können wir den Freigabeprozess der Entwicklungen optimal abbilden, vom Prüfstandslauf, über Funktionstests und Testfahrten bis hin zur Teilnahme bei den Rennen“, berichtet Klaus Graf, der als Head of Testing von Schaeffler Paravan und erfahrener Rennprofi bei Tests auch schon mal selbst ins Lenkrad greift. „Vor allem durch die Vielfalt der Fahrzeugkonzepte, die wir mit der Space Drive Lenkung einsetzen, haben wir viele Erfahrungen bei der Betrachtung der Lenksysteme und bei der Übertragung der für unser System relevanten Signale via CAN-BUS gewonnen und das ohne Probleme an der Steer-by-Wire Lenkung. Wir waren teilweise mit bis zu fünf Technologieträgern gleichzeitig an der Rennstrecke.“
Und auch die rennsportlichen Erfolge können sich sehen lassen. Allein am vergangenen Wochenende waren es drei Podiumsplätze in drei Rennen. Alle Fahrzeuge konnten im anspruchsvollen GT3- und GT4-Feld nicht nur mitfahren, sondern während der Saison auch einige Siege und Podien heimfahren. Die GTC-Saisonbilanz ist mit fünf Siegen des #31 Mercedes-AMG GT3 und einem des #22 Porsche Cayman 718 GT4 in der GT4-Wertung sowie 13 weiteren Podiumsplätzen im GT3-Bereich und mit insgesamt über 51.000 gefahrenen Test- und Rennkilometern mehr als beachtlich.
„Ich bin definitiv zufrieden mit der Saison, Overall-Champion & Goodyear 60-Champion in der Pro-Kategorie, mehr geht glaube ich nicht. Wir hatten nicht nur Erfolg, sondern haben auch technisch wirklich viel erreicht“, sagt Tim Heinemann, für den es die erste GT3-Saison überhaupt war. Damit spricht Heinemann für alle Entwicklungsfahrer. „Auf der Rennstrecke fühlt sich Space Drive mittlerweile sehr gut an, das zeigen auch die Rundenzeiten, die man fahren kann, egal ob im GTC, auf der Nordschleife beim 24h-Rennen oder in der DTM. Da ist man eher im hundertstel-Bereich“, sagt Markus Winkelhock, Space Drive-Fahrer der ersten Stunde. „Es ist immer wichtig, ganz verschiedene Eindrücke zu sammeln. Was die GT4-Wagen betrifft, da ist das System eigentlich fertig. Es schränkt nicht mehr ein und jetzt auch im Vergleich zum Audi R8 LMS GT3. In kürzester Zeit war ich auf Pace“, sagt Christer Jöns, der im McLaren 750 S GT4 bei der GT4 Germany im Space Drive Cockpit sitzt, wie auch bei zwei GTC-Rennen im Audi R8 LMS GT3.
Bereits die dritte Saison entwickelt die Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG das Steer-by-Wire System unter den extremen Bedingungen. „Rennsport ist seit jeher ein Entwicklungsbeschleuniger“, sagt Roland Arnold, CEO der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG, der das Projekt angestoßen hat. Bereits seit 2019 hat das Space Drive System eine Zulassung vom DMSB für den Einsatz im Rennsport, seit 2020 ist es fest in Reglement der GTC Race verankert, seit diesem Jahr auch in dem der DTM. „Die Erkenntnisse, die wir jetzt gewonnen haben, hätten wir auf einem anderen Weg nie erreicht.“
Nach der letzten Saison wurden alle Fahrzeuge mit einheitlichen Datenlogger-Systemen ausgerüstet, damit ist nun ein präziser Vergleich der Daten möglich. „Dabei hat sich gezeigt, dass die CAN-Bus Systeme der Fahrzeuge sehr unterschiedlich sind“, erklärt Klaus Graf. Durch diese Erkenntnisse konnte die Funktionalität des Systems, wie auch der bereits hohe Sicherheitsstandard noch einmal deutlich verbessert werden. „Bei der Lenkungsentwicklung konnten wir die Performance des Systems deutlich steigern. Bei der Force Feedback Einheit und damit auch bei der Fahrzeugabstimmung sehe ich die Schritte als deutlich weiterführender. Dem Fahrer die Rückmeldung zu geben, die er benötigt ist elementar.“
Bei diesem Prozess geht es um deutlich mehr: Es geht darum eine wichtige Grundlage für die die Steuerung beim autonomen Fahren zu legen. Space Drive ist dabei die entscheidende Schnittstelle zwischen der Sensorik bzw. Fahrintelligenz und der Übertragung der Signale wieder zurück auf die Straße. „Gerade die Fortschritte beim Force Feedback, in Kombination mit den Erkenntnissen im Grenzbereich, sind für die Entwicklung des autonomen Fahrens extrem wichtig. „Den Fahrbahnzustand aufzunehmen und festzustellen, in welchem Fahrzeugzustand (unter/-übersteuern) sich das Fahrzeug aufgrund der Fahrbahnverhältnisse befindet und diese Signale sauber zu übertragen, ist für die Automatisierung des Autofahrens ein elementarer Bestandteil und sicherheitsrelevant. Dafür wurde bei diesem Projekt die entscheidende Grundlage gelegt und zeigt, dass der Konzeptansatz ‚From Track to Road' aufgeht.“
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