Kuismanen und Haid siegen in der Lausitz

Datum: 20. August 2015
Vom 14. bis 16. August 2015 wurde das sechste Rennwochenende des DMV GTC auf dem Lausitzring ausgetragen. Nach der zweifachen Pole Position von Antonin Herbeck gab es mit Pertti Kuismanen und Bernd Haid zwei verschiedene Sieger bei den Rennen 11 und 12.

Im Qualifying lief es für den Tschechen Herbeck mit seinem Pagani Zonda noch sehr gut. Beide Male fuhr er auf dem 4,255 Kilometer langen Kurs die beste Zeit. Später sollte er dann aber leider im Rennen großes Pech haben. Jürgen Bender fuhr zweimal auf Platz zwei. In Q1 kam Klaus Dieter Frers mit seinem Ferrari auf Platz drei, während in Q3 Pertti Kuismanen in Reihe zwei stand.

Rennen 1 wurde bei besten Bedingungen gestartet, doch schon nach der ersten Kurve war das Rennen für Antonin Herbeck beendet. Er wurde von einem anderen Fahrzeug berührt und stand quer. Thomas Langer konnte nicht mehr ausweichen und touchierte Herbeck. Beide Autos blieben waidwund liegen und das Safety Car musste raus. Nach dem Restart zog Pertti Kuismanen dem Feld mit seiner Chrysler Viper auf und davon. Und so gewann er Rennen 1 nach 14 Runden auch unangefochten vor Jürgen Bender. „Ich konnte zwar am Ende noch einmal aufholen, doch Pertti war schon zu weit weg“, so Bender nach dem Rennen. Dritter wurde Alois Rieder nach einem perfekten Lauf mit seinem Porsche. Damit kam der Zillertaler das erste Mal auf das Gesamtpodest des DMV GTC. Platz vier für Dietmar Haggenmüller vor Suzanne Weidt (beide Audi R8 LMS ultra). Auf Platz sechs folgte Peter Schepperheyn, der die Klasse 7b für die Porsche 997 GT3 Cup gewann. Hier war Mike Hesse zwar ebenfalls schnell unterwegs und schon auf dem Weg nach vorne, doch ein Problem mit der Wassertemperatur im Seyffarth-Porsche ließ den Youngster lieber an die Box fahren. Die Klasse 7a gewann mit Platz sieben Christian Mathiak, der mit seinem Porsche 991 GT3 Cup zum ersten Mal in der Serie startete und sich auf Anhieb wohlfühlte. Direkt hinter ihm sein Klassenkonkurrent Christof Langer auf Platz acht. Ein tolles Rennen für Ronja Assmann, die ebenfalls zum ersten Mal im DMV GTC dabei war und sich immer weiter steigern konnte. Die Top 10 komplettierte schließlich Klaus Dieter Frers, der ein Problem mit dem Getriebe hatte. „Die Schaltung funktionierte zeitweise nicht mehr. Nach einem Reset wurde es auch nicht besser. Wir haben später bemerkt, das eine Sicherung defekt war. Somit konnte ich nicht so fahren wie ich wollte.“

Rennen 2 war an Unterhaltungswert nicht mehr zu überbieten. Obwohl man schon arg dezimiert war, kamen hier die Fans nochmals auf ihre Kosten. Grund waren die extremen Wetterverhältnisse, die die Teams zum Nachdenken zwangen. So wurde es noch einmal mehr als spannend - es wurde spektakulär.

Nachdem es auf dem Weg zum Vorstart noch sonnig war, zog es sich immer mehr zu. Als die Fahrzeuge sich im Vorstartbereich vorbereiteten, fing es an zu regnen. Bei der Fahrt über die Strecke in die Startaufstellung blieb der Regen konstant, um pünktlich zu Beginn des Starts aufzuhören und wieder trocken zu werden. Dann wurde es wieder heller, um wiederum pünktlich zum Ende des Rennens wieder anfangen zu regnen.

Da war die Entscheidung groß was man mit den Reifen machen sollte. Die schlechteste Entscheidung war die Wahl von Regenreifen. Jürgen Bender und Pertti Kuismanen,, die die erste Startreihe bildeten, zogen kurz vor Beginn Regenreifen auf und sollten somit für den Rest des Rennens keine Rolle mehr spielen. Zwar gewann Kuismanen den fliegenden Start aber in der ersten Runde fiel er schon bis auf Platz drei zurück und wurde weiter nach hinten gereicht. „Das war ein komisches Rennen für uns mit den falschen Entscheidungen. Wir hatten immer die falschen Reifen oder das falsche Setup“, so der Finne später. Und auch Bender erklärte: „Mit den Regenreifen hatten wir keine Chance. Mehr als Platz vier in der Klasse 8 ging nicht.“

Die späteren Sieger machten dagegen alles richtig. Bernd Haid war mit Slicks ausgerüstet und stürmte nach der ersten Runde schon an die Spitze und war fortan nicht mehr einzuholen. „Irgendwie hat alles zu 100% geklappt. Ich hatte mich auf einmal selber gewundert, warum da niemand mehr hinter mir war. In der Folge musste ich mich konzentrieren, das ich meinen Rhythmus behalte. Ich freue mich unendlich über den ersten Sieg in der Serie.“

Auch der Zweitplatzierte Alois Rieder und sein Team machten alles richtig. Schon lange vor dem zweiten Rennen entschied man sich dort für Intermediates. Und auch das klappte: „Das hat richtig Spaß gemacht. Natürlich haben wir etwas gepokert. Aber das gehört zum Motorsport hinzu. Danke an meine Mechaniker für den klasse Einsatz“, so Rieder später.

Dritter wurde Christian Mathiak. Mit seinem Porsche 991 GT3 Cup konnte er absolut überzeugen: „Auf Anhieb konnten wir mit Slicks schnelle Zeiten fahren“, erklärte er später. Zum ersten Mal gab es in dieser Saison auch das Novum, das die drei Sieger des Gesamtklassement auch ihre jeweilige Klasse gewannen.

Knapp vorbei am Podest schrammte Klaus Dieter Frers. Eigentlich im Regen sehr schnell unterwegs und in Oschersleben noch Sieger, konnte er nicht mehr ganz rankommen. Doch mit Platz zwei der Klasse 8 sammelte er erneut wichtige Punkte. „Am Anfang war es sehr rutschig und dabei verlor ich viel Zeit. Dann lief es zwar besser aber angreifen konnte ich leider nicht mehr.“

Stark unterwegs auch wieder Peter Schepperheyn. Mit Platz fünf im Gesamtklassement gewann er seine Klasse 7b. Damit stand der Porsche 997 GT3 Cup, der von Schütz Motorsport vorbereitet wird, zum sechsten Mal in Folge ganz vorne. „Ja, es läuft momentan ganz gut. Wir dürfen zufrieden sein“, gab er später zu Protokoll.

Sehr interessant war das Rennen für und mit Suzanne Weidt. Die Memmingerin schien voll in ihrem Element und von außen betrachtet sah es aus, als wäre es das beste Rennen von ihr mit dem Audi R8 LMS ultra. Mit ganz weichen Regenreifen gestartet, fuhr sie schon zu Beginn schnelle Rundenzeiten. Zwar musste sie im Trockenen vorsichtig fahren und hatte gegen die Piloten mit Slicks weniger Chancen, doch als es später wieder anfing zu regnen, drehte sie auf. In der letzten Runde lieferte sie sich sogar noch einen beherzten Zweikampf mit dem Führenden Bernd Haid und fuhr um Zentimeter vor ihm über den Zielstrich. Damit rundete sie sich wieder zurück und drehte noch eine komplette Runde. „Das waren, glaube ich 1/100 vor Bernd Haid über die Linie. Ich kam sehr gut zurecht und hatte schöne Zweikämpfe mit Peter Schepperheyn. Am Ende waren meine Reifen aber auch hinüber.“

Jürgen Bender wurde Siebter noch vor Pertti Kuismanen. Auf P9 kam Christof Langer, der schon zu Beginn von Regenreifen auf Slicks wechselte und damit keine Chance auf eine vordere Platzierung hatte. Die Top 10 komplettierte Dietmar Haggenmüller, der stellvertretend für die Pechvögel des Rennens sprach: „Zu Beginn hatten wir weiche Regenreifen und im Trockenen klappte nix. Dann entschied ich mich noch ein paar Runden abzuwarten, da es ja eigentlich regnen sollte. Aber es trocknete immer mehr ab. Also fuhr ich an die Box und holte Slicks. Und gerade als ich rausfuhr, fing es heftig an mit dem Regen. Wir haben somit immer alles falsch gemacht, was wir falsch machen konnten“, lachte der R8-Pilot später.

In der Meisterschaft konnte Jürgen Bender trotzdem weiterhin die Führung behalten und darf sich langsam wieder Gedanken um den Titel machen, nachdem er zwei Jahre hintereinander Vizemeister wurde. Vier Rennen stehen noch aus. Bereits am 04./05. September 2015 geht es weiter. Dann stehen die Läufe auf der Ardennen-Achterbahn in Spa-Francorchamps auf dem Programm. Und da wollen scheinbar mehr Leute hin als in die Lausitz. Schon jetzt hat man über 30 Nennungen.

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