Jürgen Bender mit Traumrunde bei Saisonbeginn

Datum: 14. Mai 2011
Die Zeit vor einer Rennsaison wird von den Teams für die Abstimmung ihrer Rennwagen genutzt. Der Neckarsulmer Dipl. Ing. Jürgen Bender konnte diese Arbeit im Frühjahr nicht ausreichend durchführen. Grund dafür war die sehr späte Anlieferung neuer Bauteile für das Fahrwerk seines Porsche GT3. „Dafür muss man bei Neuentwicklungen Verständnis aufbringen“, so der heimische Frontrunner des GT-Sports.

Das Team reiste mit einer Grundabstimmung zum ersten Rennen nach Hockenheim. Die Rundenzeit von 1:48.091 lag 1 volle Sekunde über den Erwartungen des Teams. Am Fahrwerk konnte man „auf die Schnelle“ und mit Aussicht auf Erfolg vor Ort nichts Entscheidendes ändern. So setzte der Reifenflüsterer wie die Wettbewerber den Neckarsulmer respektvoll nennen, auf unterschiedliche Fabrikate und Gummimischungen des „Schwarzen Goldes“, den Rennreifen. „Keiner versteht das Flüstern der Pneus so gut wie Jürgen“, so sein Renningenieur respektvoll.

Und das führte einmal mehr sofort zum Erfolg. 1:46.050 Minuten war auf Anhieb eine Verbesserung um knapp zwei Sekunde/Runde. „Eine Welt für den Wagen mit Baujahr.2006“, so ein Teammitglied grinsend. „Hätten wir jetzt noch das neue Fahrwerk voll nutzen können“, und drückte die Unterlippe dabei kopfschüttelnd wehmütig nach oben, „dann, ja…“

Der Gesichtsausdruck des Mannes im schwarzen Overall sprach dabei Bände. Großes Beratschlagen vor dem 2.Training zwei Stunden später. Mann fällte eine Entscheidung. Eine weitere Reifensorte wurde aufgezogen um auch die zu testen. Viel Arbeit im Training vor einem Rennen.

In der Box 33 wurde der weiße Porsche GT3 angehoben und die neuen Räder montiert. Das 2.Training hellte die Mienen der Crew weiter auf. 1:45.982. Am anderen Morgen checkte man vor dem Rennen noch mal alles ganz genau durch. Gefahren werden musste nun mit fast vollen Tanks. Die Luftdrücke mussten dazu akribisch angepasst werden. Am Fahrwerk ließ sich nichts Wesentliches mehr verändern.

Im Startgewühl unter 46 Teilnehmern hieß es erst einmal jeglicher Rangelei gezielt aus dem Weg zu gehen. Alles lief sehr gut. Platz 2 in der Klasse vor Jo Kübler in der Callaway-Corwette war am Ende unter den gegebenen Umständen ein recht gutes Ergebnis. „Bezüglich der Rundenzeiten wäre sogar noch minimal mehr drin gewesen“, so Bender nach dem Rennen.

Doch das Rennen war praktisch bereits nach sieben Runden beendet. In Folge eines heftigen Abflug des amtierenden Meisters Hans Christian Zink (CH) konnte Jürgen Bender nur noch hinter seinem Vordermann Jens Hochköpper (Porsche GT2) her fahren. Die Rundenzeit des 2. Trainings unterbot Jürgen Bender trotz nahezu vollem Tank erneut“, bemerkte Renningenieur Marco Bayer echt happy. 1:45.430 zeigte die Messung über Transponder von SDO-Sport-Timing an.

Im 2. Rennen des Tages wurden die Rundenzeiten allgemein langsamer. Auch der Schweizer Gesamtsieger Jürg Aeberhard im 750 PS starken Porsche GT2, gute 300 PS stärker, fuhr eine um knapp eine Sekunde langsamere Bestzeit. Aufs Siegertreppchen konnte Jürgen Bender am Ende dennoch klettern. Das interessanteste Ergebnis aber erbrachte die Auswertung aller gefahren Rundenzeiten aller Teilnehmer beider Rennen. Dabei kam heraus, dass Jürgen Bender in Rennen 1 eine Traumrunde in den Asphalt des F1-Kurses von Hockenheim gekrallt hatte. Es war ihm in der 4. Rennrunde mit fast vollem Tank gelungen, in allen Sektoren seine persönliche Bestzeit zu fahren – seine ganz spezielle Wochenendrekordrunde.

Ein Fahrer von drei Piloten im Feld der 46 Starter die das schafften war neben Profi Dominik Farnbacher auf Ferrari der Neckarsulmer MCH-Mann, Porsche-Fahrer Jürgen Bender. (Text: HTS)

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