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Noch einmal hieß es 30 Minuten Vollgas-Action in Oschersleben. Das zweite GT Sprint-Rennen in der Motorsport Arena war auch für die GT4-Piloten das krönende Finale eines tollen Motorsport-Wochenendes. Besonders der GT4 Kader stand dabei natürlich wieder im Mittelpunkt, da alle Fahrer ihre Chance auf den GTC Race Sichtungstest erhalten wollten. Das Wetter in der Magdeburger Börde sorgte dabei für die extra Portion Spannung am Sonntagnachmittag (30. Juli 2023).
Entschieden wurde das Rennen quasi schon in der Startaufstellung. Während der größte Teil des Starterfeldes bei abtrocknender Strecke auf Slicks wechselte, gab es nur wenige, die weiterhin auf die Pirelli-Regenreifen setzten. Eins der Teams war Seyffarth Motorsport, das seine beiden Audi R8 LMS GT4 mit den Profilreifen ins Rennen schickte und damit wohl den Strategie-Clou des Wochenendes landeten. Denn bereits während der Einführungsrunde begann es wieder so stark zu regnen, dass einige Piloten sofort an die Box zurückkehrten, um auf Regenreifen zu wechseln.
Während bei der Formel 1 und den GT3-Boliden die Felgen nur mit einem großen Zentralverschluss befestigt werden und ein Performance-Boxenstopp möglich ist, sind die Reifen bei den GT4-Boliden – ähnlich wie bei einem für den Straßenverkehr zugelassenen PKW – mit mehreren Radbolzen gesichert, sodass die Piloten beim Reifenwechsel an der Box viel Zeit verloren haben.
Davon profitierten Tom Spitzenberger und Bernd Schaible (beide Seyffarth Motorsport) in ihren mit Regenreifen ausgerüsteten Audi R8 LMS GT4 am meisten. Kurzfristig führte das Duo sogar mit einer Doppelführung die Gesamtwertung des Rennens an, doch gegen den Speed der heranrasenden GT3-Meute waren die beiden natürlich chancenlos. Beeindruckend war aber auch die Leistung des Meisterschaftsführenden Leo Pichler. Der Österreicher entschied sich gemeinsam mit seinem Team razoon – more than racing gegen einen Boxenstopp und fuhr das gesamte Rennen mit den profillosen Slicks. Durch den zunehmenden Regen wurden die Rundenzeiten des Porsche-Piloten zwar immer langsamer, aber da er eine ganze Runde Vorsprung auf die Verfolger hatte, reichte ihm das am Ende zu Position drei. „Wir haben die andere Taktik gewählt und sind mit Slicks durchgefahren, aber ich muss sagen – nochmal brauche ich das nicht. Es ist ungefähr so, als würden auf dem Beifahrersitz zwei Krüge Bier stehen und man darf keinen Tropfen verschütten. Am Anfang ging es noch mit der Reifentemperatur, aber zum Schluss war viel Wasser auf der Strecke und ich musste sogar auf der Geraden Tempo rausnehmen“, so Pichler nach seiner starken Leistung im Zielinterview.
Während Pichler seinen Porsche in den letzten Runden um die Strecke trug, fuhr an der Spitze Tom Spitzenberger wie auf Schienen zu seinem ersten Sieg im GTC Race. Ganz zur Freude seines Teams das nach dem Sieg von Ivan Peklin im ersten GT Sprint nun einen weiteren Sieg feiern durfte. „Ich denke, wir haben dieses Mal alles richtig gemacht. Die Entscheidung für die Regenreifen fiel in der letzten Sekunde“, so Teamchef Rüdiger Seyffarth und Spitzenberger fügte hinzu: „Das war sehr cool und hat Spaß gemacht. Einen riesen Dankeschön an das Team, das das Auto in der Nacht neu aufgebaut hat und natürlich auch für die Strategieentscheidung.“
Auf der zweiten Position landete am Ende Bernd Schaible (Seyffarth Motorsport) – trotz Kiesbettbesuch in der letzten Runde. Zudem sicherte sich der Audi-Pilot damit den Sieg in der GT4-Trophy-Wertung vor den beiden BMW-Piloten Markus Eichele (Glatzel Racing) und Richard Wolf (razoon racing by xhp). Der glückliche Gentlemen Schaible sagte nach dem Rennen: „Gratulation an alle Beteiligten! Das Team war so mega und hat uns gepusht. Wir haben alles riskiert, sind All-in gegangen und der Plan ist aufgegangen. Was soll ich sagen? Feiern!“
Herolind Nuredini (Allied-Racing) verpasste im Porsche 718 Cayman GT4 als Vierter knapp das Podest, konnte aber wichtige Punkte für die Meisterschaft sammeln. Hinter dem 16-Jährigen kamen mit Yves Volte (Teichmann Racing) und Tim Neuser (Schnitzelalm Racing) zwei weitere Meisterschaftskandidaten auf den Plätzen fünf und sechs in Ziel.
Weiter geht es für das GTC Race und den GT4 Kader dann beim großen Finale auf dem Nürburgring. Dort findet im Rahmen des ADAC Racing Weekends vom 13. bis 15. Oktober 2023 das letzte Rennwochenende des Jahres statt.
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