Debüt für Harald Tänzler in Hockenheim

Datum: 9. Juni 2011
Am 07. April 2011 war es endlich so weit - Flügeltür a la Mercedes SLS hoch, hineingezwängt, angeschnallt, Tür runter und los ging’s. Peter Melkus warf noch einen letzten routinierten Blick auf alles. Alles OK, 1. Gang, Kupplung ein kräftiger Gasstoß und raus auf den weltbekannten Formel-1-Kurs von Hockenheim.

Um Harald Tänzler herum die infernalischen Geräusche des Melkus GTR. Wind, Mechanik, Motorenlärm, nein kein Turbolader, ein 1,8L Saugmotor tut im Rücken des Fahrers seinen Dienst. Schneeweiß lackiert war das herrliche Stück. Erfahrenen Fans ist bewusst, dass diese Farbe schon immer die Rennlackierung für die Rennwagen der Deutschen war. Was heute die Sponsoren diktieren, das bestimmte vor Jahrzehnten allein das Sportgesetz. Rot, das waren die Italiener, Blau die Franzosen und Grün die Briten usw.

Vor einer Rennsaison wird jeder Tag von den Teams für die Abstimmung ihrer Rennwagen genutzt. Die Männer vom Team Melkus aus Dresden und Fahrer Harald Tänzler hatten das gewissenhaft erledigt. Unter der Leitung von Peter Melkus dem Sohn des legendären Markengründers Heinz Melkus war das gelaufen. Normalerweise ist der Projektleiter, der Mann aus der dritten Melkus-Generation, Sepp Melkus vor Ort. Aber da er die Saison für einen weiteren Schritt mit einem neuen Melkus GT-Wagen für Christian Vogler und sich selbst vorbereitet, blieb er für ein Wochenende im heimischen Dresden.

Nach dem Erwerb der Rennlizenz im vergangene Herbst bewegte Harald Tänzler, Diplom-Gartenbauingenieur aus Dresden, seinen Melkus RS 2000 GTR zunächst mal ausgiebig im nahen Oschersleben und danach, quasi noch mal direkt vor der Haustür, auf dem 60 km entfernten Eurospeedway Lausitzring.

„Zwei Moderne Rennstrecken die für erste Tests genau das Richtige waren“, so Harald Tänzler. Ganz ohne Erfahrung ging der Dresdener nicht an den Rennsport heran. Seine erste Rennliebe gehörte dem Enduro-Sport. Danach betrieb Harald Tänzler Classicrennsport mit einem Melkus RS100 im Automobilbereich.

Der RS 100 hatte es Harald Tänzler wohl mächtig angetan. So blieb er bei der Marke aus der Region Sachsen. In der DMV TCC-Serie wurde Harald Tänzler von Serienpromoter Hoffmann in der Klasse 2 für Fahrzeuge bis zu 2L Hubraum eingeteilt.

Neben dem jungen Tschechen Patric Hes aus Prag auf einem Renault RS bekam es der Dresdener mit absoluten Routiniers der Rundstreckenszene zu tun. Markus Huggler aus der Schweiz gehörte 2010 zu den Leuten die es zu schlagen galt. Lothar Moll, ein legendärer Fahrer, Fiat-, Lancia- und Alfa-Händler aus Königswinter und dann die Kollegen Manni Lewe und Peter Schaub aus der Pfalz. Auch sie beide Kenner der Serie und seit Jahren dabei.

In Hockenheim belegte Harald Tänzler im 2. Rennen der Saison einen achtbaren 3. Platz in der Klasse. Damit war der Gang aufs Treppchen schon mal gemacht. „Jetzt werde ich an den Rundenzeiten feilen. Dann dürfte es Mitte Juni beim 3. und 4. Lauf der DMV TCC wohl noch etwas besser gehen“.

Und der allererste Rennlauf? Wie lief es da? Tja, der bescherte Harald einen Stoß ins Heck. That’s racing, pflegen die Briten in solchen Fällen lapidar zu bemerken…

Beim 2. Raceweekend werden Michael Meyer und noch ein ganz besonders interessanter Fahrer in der 2L-Klasse dazu stoßen. Erich Sickinger hat sich zurück gemeldet. Der Champion der Serie der Saison 2002 wird die 2L-Klasse ganz sicher sehr bereichern. Fahrzeuge von Opel, BMW, Melkus, Ford, FIAT, und VW treffen aufeinander. Für Spannung ist also bestens gesorgt.

Text: HTS

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