1:15.828 Minuten: Max Aschoff überraschend auf Pole

Datum: 28. April 2018
Sensationelle Vorstellung des Praga R1 T mit dem Kasseler Studenten Max Aschoff am Volant: Der hocheffektive Prototyp mit dem Vierzylinder-Renault-Turbomotor schlug im zweiten Qualifying des DMV DTC in Dijon-Prénois das GT3-Establishment, Uwe Alzen im Lambo auf Rang drei.

Die Berg- und Talbahn im französischen Burgund ist offenbar ein gutes Pflaster für den dunkelblauen Praga R1 T mit Max Aschoff aus Kassel. Im zweiten Qualifying des DMV GTC in Dijon stellte der Student den Klasse-5-Prototypen, der von einem Vierzylinder-Turbo aus der Formel Renault 2.0 angetrieben wird, überraschend auf die Pole-Position des Trainingsschnellsten. Mit einer Rundenzeit von 1:15.828 Minuten verwies er Carrie Schreiner im Audi R8 LMS des Rutronik-Racing-Teams mit einer Winzigkeit von zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Uwe Alzen im Lamborghini Huracan GT3 von Suzanne Weidt folgt mit weiteren 84 Hundertstelsekunden (!) Rückstand auf Carrie Schreiner an dritter Stelle.

Robert Aschoff, als Vater des 27-jährigen Max Aschoff mit dem Management des privaten Praga-Einsatzes betraut, zu den Hintergründen der Traumrunde: "Endlich hat alles gepasst! Wir haben mit den Dunlop-Reifen einen Performance Peak, der hier in Dijon eine Sekunde ausmacht. Ist dieser Peak überschritten, bleibt der Reifen zwar gut, aber er ist dann eben eine Sekunde langsamer. Der Fahrer muss es genau auf den Punkt bringen – und das ist bei der irren Querbeschleunigung, die unsere slovakische CN-Konstruktion von Haus aus aufbaut, vor allem aufgrund der proportional zu den G-Kräften immer fester gehenden Lenkung eine konditionell mehr als anspruchsvolle Aufgabe. Ich habe es meinem Sohn Max inzwischen überlassen, die Rennen des DMV GTC und des Dunlop 60 im Alleingang zu bestreiten. Er ist zwar erst mit 23 Jahren, bedingt durch meine Teilnahme an Trackdays mit einer Chevy Corvette, zum Motorsport gekommen, aber er macht seine Sache gut – vor allem kommt er sowohl körperlich als auch mental mit den 3G an Querbeschleunigung zurecht, die zum Beispiel in der letzten Kurvenfolge vor der Start- und-Zielgeraden hier in Dijon anliegen."
Wirtschaftsstudent Max Aschoff fügt hinzu: "Wir sind mit etwas über 700 Kilogramm Renngewicht – Benzin und alle weiteren Betriebsflüssigkeiten inklusive – unterwegs, aber auch nur mit 340 PS Motorleistung. Meine einzige Chance gegenüber den leistungsstärkeren GT3-Sportwagen besteht dahin, möglichst viel Speed aus den Kurven heraus auf die Geraden mitzunehmen. In der reinen Beschleunigung machen meine unmittelbaren Gegner zwischen 30 und 40 Meter nur durch die schiere Motorkraft gut. Das bedingt eine spezielle Strategie und körperlich wie mental anstrengendes Kurvenfahren an den Grenzen des physikalisch Machbaren. Hier in Dijon haben wir dennoch den Abtrieb an der Vorderachse etwas reduziert und einen anderen Frontsplitter verwendet. Auch das hat sich als taktisch richtige Entscheidung herausgestellt.“
In dieser Reihenfolge wird das zweite 30-Minuten-Renen des DMV GTC am heutigen Rennsamstag gestartet werden, denn für den ersten, nun unmittelbar bevorstehenden ersten Durchgang werden die Ergebnisse des gestrigen, ersten Qualifyings herangezogen. Insgesamt 18 Fahrzeuge nahmen am zweiten Qualifying am frühen Samstagmorgen teil.
Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins

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